Interessante Landausflüge als dankbare Abwechslung zum Schiffsleben

Die Auswahl an Exkursionen an den verschiedenen Orten ist riesig. Für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Personen ist das Angebot verständlicherweise reduziert. Wer hat schon einmal einen Rollstuhl auf einem Pferd gesehen?

Nun, Spass wieder zur Seite. Es mag ein Vorteil sein, in amerikanischem Gebiet unterwegs zu sein. Weder in San Francisco noch in den drei Anlegestationen in Alaska bin ich auf Barrieren gestossen. Jedes Gebäude, jeder öffentliche Park und auch alles Ausstellungen sind rollstuhlgängig. Und die Zugänge sind so gebaut, dass man diese ohne Hilfe bewältigen kann.

In Skagway, dem nördlichsten Punkt meiner Reise, habe ich eine Zugsfahrt auf den White Pass gebucht. Der White Pass ist der Weg nach Yukon und die Endstation war gleich nach der Grenze zu Kanada. Dieser Ausflug war als rollstuhlgängig ausgeschrieben. Der Zugang zu einem der vielen Waggons war mit einer Hebebühne ausgestattet, was den Transfer zu einer problemlosen Angelegenheit machte. Ruckzuck war ich im Wagen und hatte einen perfekten Platz. Mir ist nicht bekannt, ob die anderen Rollstuhlfahrer nicht diesen Ausflug gebucht hatten oder ob sie die Vormittagstour wählten. Egal, mir konnte es recht sein. Bei der Fahrt zurück wählte ich den Ausstieg im Städtchen selber und hatte so noch Gelegenheit den Ort zu besichtigen.

In Juneau, dem zweiten Anlegeort (Skagway) war der dritte, buchte ich den Busausflug zum Mendenhall Gletscher und einem Spaziergang, okay, in meinem Fall einer Spazierfahrt, im einem Naturgarten. Da ich nach wie vor einige Schritte gehen kann und mit Treppen wohl meine Mühe habe, sie aber immer noch schaffe, stand diesem Erlebnis nichts im Wege. Transfer und Unterstützung durch den Fahrer und Guide Smokey waren perfekt, der Ausflug ein Genuss.

In Ketchikan buchte ich die Tour zu Fuss – oder in meinem Fall halt die Rollstuhltour – und war vollends begeistert. Für Rollstuhlfahrer traf ich auf schlichtweg perfekte Bedingungen.

Eine Frage, die mich im Vorfeld der Reise beschäftigte, war, wie der Transfer vom Schiff an Land organisiert sein würde. Ich bin noch nicht so geübt im Umgang mit dem Rollstuhl und ob Ebbe oder Flut waren die Zugänge zu Schiff steiler oder eben nicht. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Kreuzfahrtgesellschaft sehr gut auf mobilitätseingeschränkte Personen ausgerichtet ist. Über die Unterstützung auf dem Schiff werde ich in einem anderen Blogeintrag berichten. Beim Transfer stehen jeweils mehr als fünf Helfer bereit, den Rollstuhl hinab zu begleiten oder hinauf zu stossen. Allesamt sind sie sehr geübt und ich fühlte mich nie unsicher. Auch sind die Ausflüge so organisiert, dass ich jeweils 10 Minuten vor dem eigentlichen Zeit am Treffpunkt sein muss. Im Bus waren übrigens für die Mobilitätseingeschränkten Sitzplätze reserviert. Perfekter Service.

Die Princesscruises scheint sich allgemein zu bemühen, mobilitätseingeschränkten Personen Kreuzfahrten zu ermöglichen. Es sei, so jedenfalls wurde mir auf meine entsprechende Frage geantwortet, auf allen Schiffen ihrer Gesellschaft gleich. Alleine eine Kreuzfahrt zu machen, ist wirklich kein Problem. Einzige Bedingung ist, dass man sich in der englischen Sprache mehr oder weniger gut verständigen kann. Aber das dürfte wohl eine lösbare Aufgabe sein. Oder nicht?

Stay tuned.