Pleiten, Pech und andere Mistgeschichten

Während die letzte Reise im Oktober 2018 teilweise dramatische Züge annahm, verläuft der diesjährige Trip ohne grosse Aufregungen und unplanmässige Änderungen. Also einfach so, wie man sich ein Nordamerika-Trip vorstellt. Um nun aber nicht nur die Reise zu beschreiben, sondern auch mehr oder weniger Lustiges erzählen zu können, bekommen kleine Alltagsvorfälle eine grössere Bedeutung.

Eine solche spielte sich am dritten Tag in San Francisco ab, als ich auf dem Duschstuhl sass und mich duschen wollte. Ich drehte an den Armaturen, wie ich es schon die zwei vorhergehenden Tage und schon so viele Male in den halben USA getan hatte. Aber diesmal wollte kein Tropfen die Brause verlassen. Ich drehte und hebelte, blieb aber vorsichtig. Amerikanische Installationen sind bei weitem nicht so stabil, wie wir es bei uns kennen. Als sich der Wasserlauf nach wie vor nicht starten liess, blieb mir nichts anderes übrig als der Deskmanagerin mein Problem zu erklären. Sie wiederum versuchte mir zu erklären, wie die Armaturen zu bedienen seien. Ich aber war schon genervt, dass ich viel körperliche Energie verschwenden musste. Und wir waren ja in Trumps Land mit „alternativen Fakten“. Es kam dann wenig später ein gut gelaunter Haustechniker, kaute seinen Kaugummi, drehte und zog an den zwei Reglern und das Wasser lief. Und das Wasser im Ablauf schwemmte meine „alternativen Fakten“ fort …

Der zweite Alltagsvorfall passierte in Jasper in einer Luxuslodge, wo Golfer, mehr oder weniger Reiche, solche die gerne mit ihren Taten prahlen, junge reiche asiatische Unternehmer und auch ein paar Verirrte, wie wir übernachten. Für eine Nacht in einem zweckmässigen aber einfachen Zimmer muss man einen knappen vierstelligen Betrag aufwerfen. Der Preis verschlägt einem fast die Sprache. Sprachlos ist man aber wegen der einmaligen Aussicht aus dem Fenster. Und so verdrängt man den Gedanken, dass man sich solche Nächtigungsstätten eigentlich nicht leisten sollte.

Also hier spielt die Musik des zweiten Stücks in respektieve unter der Dusche. Nach der schönen aber anstrengenden Zugsfahrt gönnten wir uns ein Ausschlafen und so waren wir schon in der zweiten Hälfte des Vormittags. Ich also unter der Dusche, Wasserhahn und Temperaturregler voll am Anschlag, freudig gespannt auf angenehm warmes Wasser. Aber das Wasser, das aus der Brause kam, hatte nur Körpertemperatur. Nach einem entspannten Duschen sah es nicht aus. Aber man ist ja hart im Nehmen und mit sich selbst. Augen zu und durch. Schliesslich wartete draussen angenehmstes Sommerwetter.

Der nächste Tag. Gleicher Ort, gleiche Situation. Aber das Wasser noch eine Spur kühler. Unangenehm. Es kann doch nicht sein, dass es in diesem Resort nur lauwarmes Wasser gibt. Gab es auch nicht! Wenn man die Armaturen richtig bedient, dann klappt es auch …

Die dritte Episode war in Whistler, Zwischenstation auf der Rocky Mountaineer Tour, wieder in einem sehr guten Hotel (gleiche Hotelkette wie in Jasper – Fairmont). Diesmal begann das Problem nicht erst im Bad, sondern schon vor der Zimmertür. Sie klemmte. Von aussen ins Zimmer ging mit einigem Kraftaufwand. Zweimal von innen öffnen ging auch. Aber am Morgen vor der Weiterreise war es das dann. Sie liess uns um 6.15 Uhr nicht mehr raus. Also Concierge anrufen, mitteilen, dass wir die Zimmertür nicht öffnen könnten, warten und dann durch die geschlossene Tür erklären, was eben nicht ging. Das Problem war für uns dann schnell gelöst …

Die Mistgeschichte war in San Francisco und ist schnell erzählt: Am Pier 37 flog eine grosse Möve. Shit happens! Mal bist du die Taube, mal das Denkmal …

More to come – stay tuned!

3 thoughts on “Pleiten, Pech und andere Mistgeschichten

  1. Hallo Zusammen wir freuen uns zu sehen, dass ihr eine gute Zeit mit vielen Eindrücken erlebt. Wir wünschen euch weiterhin eine gute Reise und geniesst es. Liebe Grüsse Paolo & Claudia

  2. Liebe Vera lieber Christoph

    Da werden bei uns Erinnerungen wach. Vor einigen Jahren waren wir ebenfalls
    von Vancouver nach Whistler unterwegs, allerdings mit dem Bus. Nach einer
    Woche Whistler gings dann weiter in die Coast Mountains zum Heli Skying.
    Es freut uns zu lesen, dass ihr flott unterwegs seid, und die tolle eindrückliche
    Reise geniessen könnt. Weiter so, das wünschen wir euch.
    Herzliche Grüsse, Kind regards und hope to see you soon.
    Elsbeth und Alex

  3. Hoi Zäme
    Ja, die liebe Technik. Manchmal wird das einfachste, meint man, wie einen Wasserhahn zu öffnen , zu einer Herausforderung. Aber auf einer Ferienreise zählen ja die Erlebnisse. Ist immer amüsant, Eure Berichte zu lesen. Wünsche Euch weiterhin eine gute Reise, liebe Grüsse Pablo

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