Von Kamloops nach Harrison Hot Springs und Vancouver

Da wir von Kamloops auf unserer letzten Kanadareise nichts bekamen ausser den Weg vom Bahnhof zum Hotel und zurück, sehen wir uns in der Stadt noch etwas um. Wir beobachten wie viele kilometerlange Güterzüge über die verschiedenen Brücken in alle Himmelsrichtungen fahren. Kamloops ist seit dem 19. Jahrhundert eine Handelsstadt. Hier fliessen der North Thompson River und der South Thompson River zusammen, münden als einen Fluss in den Kamloops Lake. Es ist spannend zu sehen, wie wenig Touristen und Souvenirläden es hier gibt. Für uns ist es erholsam, den eigentlichen Bewohnern Kamloops zu begegnen. Neben den eiligen Geschäftsleuten gibt es viele ärmlich gekleidete Menschen und etwa ebenso viele gutbürgerliche Leute. Nach einer kurzen Tour durch die Stadt machen wir im Park am Fluss Mittagspause.

Danach gibt es einen Endspurt nach Harrison Hot Springs. Es ist der angesagte Ausflugs- und Erholungsort der Bewohner von Vancouver und Umgebung, da es nur 90 Minuten Autofahrzeit entfernt liegt. Auf der Suche nach einem Abendessen spazieren wir auf der Seepromenade, eine sehr schöne Anlage mit Sandstrand und einem Rundweg um die Lagune. Vom Ende des Sees grüssen die Berge herüber und die vielen Motels, Bungalows und Hotels lassen erahnen, was an warmen Tagen hier los ist.

Am nächsten Morgen beginnt unsere letzte Autofahrt, die uns nach Vancouver zurückbringt. Unser Ziel ist der Flughafen, wo wir das Auto zurückgeben müssen. Die Fahrt geht dem Fraser River entlang, durch Dörfer, die Mission und Maple Ridge heissen. Ein letztes Mal besuche ich einen Tim Hortens und besorge uns eine Stärkung für den zunehmenden Verkehr. Je näher wir der Stadt Vancouver kommen, desto breiter (wird der Highway (bis zu sechs Spuren), desto dichter der Schilder-Wald und desto verwirrlicher die Angaben des Navis. Sich verfahren hat aber auch Gutes an sich: wir können endlich die beiden Holzbretter, die uns so dienlich waren, bei einer Entsorgungsstelle zurücklassen, einen Washroom finden und Christoph, der Navigator kann sich neu orientieren. Wir sind alle erleichtert, als wir bei der Autovermietung ankommen. Ein Angestellter weist mich energisch ein und verlangt in kontrollierendem Ton den Mietvertrag. Ob es ihn stört, dass die Frau und nicht der Mann am Steuer sitzt? Als ich ihn später nett und extra etwas hilflos bitte, mir beim Ausladen des Swiss Tracs zu helfen, der ja 65 kg wiegt, wird er plötzlich nett und zuvorkommend, erklärt uns den Weg zum SkyTrain in die Stadt und verabschiedet sich freundlich. Nur nebenbei bemerkt: der kräftige Mann überliess beim Ausladen das Mehrgewicht mir ….

Wir sind alle froh und dankbar, wieder gesund und munter in Vancouver angekommen zu sein. Hier bleibt uns noch ein ganzer Tag, um uns von Kanada zu verabschieden, bevor wir am Freitag die Reise zurück in die Schweiz antreten.