Und am Schluss klappt doch (fast) alles

Nun, unsere Reise nach Kanada ist nicht die erste Reise mit Rollstuhl. Verschiedene Destinationen mit unterschiedlichen Herausforderungen standen schon auf dem Programm: Barcelona, Berlin (2x), Hamburg, Cran Canaria, San Francisco. Da meint man, man hätte schon fast alles erlebt.

In Hamburg landeten Mr. Ed und ich an einer U-Bahn-Station, die gemäss Plan rollstuhlttauglich sein sollte. Sie war es nicht. Einzig ein Treppenlift stand zur Verfügung. Mit dem Stationstelefon meldete ich mich bei der Zentrale. Ja, die U-Bahn-Station wird rollstuhltauglich sein. Aber erst 2021, sofern der Hamburger Senat dem Vorhaben zustimmt. Perfekt! Soll ich nun die sieben Jahre hier unten warten? Dank meines Sohnes und noch vorhandener Gefähigkeit fand sich eine Lösung über die Rolltreppe.

In Hamburg war das Problem ebenfalls technischer Natur. Auf die Frage des Ramp Agents zu den Leistungsdaten von Mr. Ed wusste ich keine Antwort. Woher auch. Er erleichtert mir das Vorwärtskommen mit einem Motor, ähnlich eines E-Bikes. Über Umwege auf dem langsamen Internetzugang am Hamburger Flughafen liessen sich die verlangten Informationen nicht eruieren. In letzter Minute durften Mr. Ed und ich noch mit.

Einst sang Lili Marlen „Ich hab noch einen Koffer in Berlin, drum muss ich nochmals hin“. Ich hätte ähnliches singen können: Mr. Ed blieb in Berlin. In Zürich waren dann einige Leute damit beschäftigt, Vera und mich nach Hause zu bringen. Eine Stunde nach unserer Rückkehr war dann auch Mr. Ed wieder bei mir.

Die Reise nach Vancouver war insofern speziell, als ich zusätzlich mit einem Rollstuhlzuggerät unterwegs bin. Sorgfältig wie ich Reisen vorbereite, meldete ich mich rechtzeitig bei der Fluggesellschaft Air Canada, um mein zusätzliches Gepäck voranzumelden. Schliesslich wiegt das Zuggerät 65 kg und bedarf besonderer Behandlung. Aber die Kanadierin am Telefon verstand mich nicht wirklich. Swiss Trac – Swiss what? GeklappT hat’s am Schluss trotzdem. Obwohl, wie soll man als Rollstuhlfahrer den Swiss Trac aus solch einem Gewühl und zuhinterst fischen?

Einem US-Amerikaner sei dank, dass ich trotzdem zu meinem Swiss Trac kam. Und es bewährte sich einmal mehr, freundlich zu sein und sich gut in Englisch verständigen zu können.

More to come – stay tuned!

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