Das andere kanadische Souvenir

Rückblick auf Frühling 2014: Nur dank einer Eisenkette endete der Höllenritt auf Mr. Ed nicht in der Bucht. (Die ganze Geschichte gibt es hier nachzulesen.)

Sonntag, 7. Oktober 2018: Vor wenigen Minuten sind wir mit dem Bus in Victoria angekommen. Das Wetter nasskalt, aber das Hotel in Sicht. Unzählige Museen bieten Alternativen zu einem Stadtbummel. Die Pläne für einen interessanten Nachmittag mit einem anschliessenden feinen Nachtessen sind gemacht.

Doch dann gerät die Planung unvermittelt durcheinander. Ein Wuschhh, ein Plumps gefolgt von einem Aua Sch….. Vera liegt am Boden und hält sich die rechte Hand. Sofort kommen Leute zu uns und wollen ihr helfen. Eine ältere Frau fragt, ob sie die Ambulanz rufen soll, was sie dann auch tut. Veras Gesichtsfarben wechseln im Takt der Ampel in Sichtweite. Nach einer gefühlten Ewigkeit trifft die Ambulanz ein und bringt Vera in ein nahegelegenes Hospital.

17:20: Bin im Ambi-Wartesaal. Voll! Wird dauern! Musste 1040$ bezahlen.

17:26: Da steht, dass man 3-5 Std. warten muss.

17:37: Hoffe, dass ich nicht hier bleiben muss.

17:53: Röntgen

18:31: Also: gebrochen und verschoben. Sie richten es unter Narkose und gipsen. Narkose daure 10 Min..

18:40: Jetzt geht’s mir besser. Wir können weiterreisen 😊

20:21: Bin wieder wach. Gut gegangen noch etwas dusselig

20:35: Kannst du bitte schauen, dass ich/wir noch etwas zu essen bekommen? Weiss nicht, wann ich entlassen werde.

20:50: Warte auf den Arzt. Er schreibt eine Bestätigung für das Spital in Calgary oder Toronto um zu kontrollieren, dass der Knochen nicht verrutscht ist.

22:24: Komme bald mit dem Taxi.

22:39: Bin unterwegs

Mit einem blau eingegipsten rechten Arm kommt sie um 23 Uhr im Hotel an. Nun, die einen kaufen sich in Shops irgendwelche Souvenirs, Vera wollte wohl ein spezielles mit nach Hause nehmen.

Ja, und so wird die Reise ab sofort abenteuerlicher. Der einarmige Rollstuhlfahrer (der linke Arm ist wegen starker Spastik nur teilweise einsetzbar) wird von nun an von einer einarmigen Freundin begleitet. Ein linker Arm und ein rechter Arm. Perfekt! Zusammen geht vieles; applaudieren, Fleisch schneiden, Schuhe binden…

Der Stimmung war es glücklicherweise nicht abträglich. Beim Frühstück strahlt Vera jedenfalls wieder und die Reise kann weitergehen. Abbruch des Trips und Rückflug ist keine Option: Vera hat eine Woche Flugverbot.

More to come – stay tuned!

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