Mr. Ed am Ende (Part II)

20 Minuten nach dem Gespräch mit Rob klopft es an der Tür und vor ihr steht eine ältere Frau (mit einem einfachen wackligen Ersatrollstuhl), die wir in den Mitsiebzigern schätzen. Vera und ich schauen uns mit langen Gesichtern an. Die Länge dieser wächst noch an, als wir wiederum ihr Gesicht sehen, das innert Sekunden eine Verzehnfachung ihrer Altersfalten erfährt. Was sie denkt, äussert sie nicht. Ist es die Unordnung, die ihr die Sprache verschlagen hat? Oder der daliegende Rollstuhl, für den sie im Moment keine Lösung sieht? War ihre Stirn bis zu diesem Zeitpunkt noch faltenfrei, änderte das mit dem Anblick von Veras eingegipstem Arm.

Es war wieder einer dieser Momente, der förmlich nach einer Auflockerung schrie: Don’t worry, be happy. Ich erklärte ihr, dass wir es ja gut hätten: Mit je einer linken und einer rechten Hand liesse sich Fleisch schneiden, applaudieren. Sie dreht ihr Gesicht ab, damit wir nicht sehen, dass sie ihr Lachen unterdrücken muss. Aber nach meinem Einschub, dass shit happens und man entweder die Taube oder das Denkmal sei, prustet sie los. I’m so sorry, but it’s so funny. Tränen steigen ihr in die Augen auf, sie kriegt sich fast nicht mehr ein. Was will man auch anderes tun, als über die Situation zu lachen. Zwei Einarmige auf dem Weg durch Kanada.

Nachdem sie den Schaden aufgenommen und mit Carolyn telefoniert hat, verabschiedet sie sich mit dem Versprechen, bei jedem Denkmal an uns zu denken.

Mr. Ed steht wie ein Häufchen Elend im kleinen Zimmer. Nach diesen Tagen kann es nur noch der Galgenhumor sein, der uns nicht unser ganzes Hab und Gut aus dem Fenster werfen lässt. Und wenn es nicht der Galgenhumor ist, dann ist es der Tatsache geschuldet, dass es mit nur je einer linken und einer rechten Hand wohl nicht zu schaffen gewesen wäre…

More to come – stay tuned!

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