Zwischen Faszination und Wahnsinn

Mr. Ed braucht nicht mehr vorgestellt zu werden. Seit Jahren leistet er gute Dienste, ist ein treuer Weggefährte und sorgt mit seinen Geschichten für aufheiternde Momente und vielfältige Reaktionen rund um die (halbe) Welt.

Mit auf der Reise ist aber auch noch ein Swiss-Trac, ein Rollstuhlzuggerät. Der Swiss-Trac überwindet mit einer maximalen Geschwindigkeit von 6 km/h Stock und Stein. Oder er dient als Zuggerät für Rollstuhl, Fahrer und viel Gepäck (Bild nach Ankunft in Toronto).

Was muss man noch wissen? Ach ja, das minimale Gewicht von 143 lbs resp. 65 kg. Während in Zürich die Aufgabe für den Flug nach Vancouver kein Problem war, sorgte das Schweizer Produkt am Flughafen Calgary für etwelches Stirnrunzeln, unzählige Telefonaten mit mehr oder minder befugten und kompetenten Sicherheitsleuten und Managern. Irgendwann ist die Aufgabe geschafft. Während des Fluges zur untergehenden Sonne denke ich einen Moment an mein Material und hoffe, der lädierte Mr. Ed, der Swiss-Trac und zwei Koffer sind ebenfalls mit uns an Bord. Wie das Bild beweist, war dem so.

Obwohl das Hotel in Toronto nur 850m vom Terminal entfernt ist, benötigten wir ein Rollstuhltaxi. Solche gibt es in der grössten Stadt Kanadas viele und sie sind sehr geräumig. Wenn aber jeweils die Taxifahrer das Gefährt sehen, treibt es ihnen den Schweiss ins Gesicht. Ihre Augen sagen alles: What the hell is this?! Je ferner und südlicher die Heimat desto grösser werden die Augen. In Calgary schaute der kleingewachsene Taxifahrer, dass die Distanz zum Swiss-Trac genug Platz für eine Flucht übrig liess. In Toronto versuchten sie beim Verlad ihr Regime durchzusetzen, kapitulierten nach kürzerer oder längerer Zeit. Die Transfers klappten am Schluss jeweils, obwohl sie sämtliche Sicherheitsvorschriften ausser Acht lassen mussten und der Rolli-Fahrer rückwärts mitfahren durfte.

Hey man, you are a trendsetter! What a cute machine! You must do business in Canada! Das waren drei von unzähligen Reaktionen im Eishockeystadion der Toronto Maple Leafs. Wenn die Leute dann noch erfahren, dass sich das Zuggerät ganz einfach vom Rollstuhl trennen lässt, fallen sie fast vom Stuhl, sofern sie auch wirklich auf einem sitzen. Es ist so simpel, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Ein Zuggerät, ein Rollstuhl und ein ein wenig verrückter Rolli-Fahrer genügen.

More to come – stay tuned!

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