Bin ich ein Schwede?

Es ist Arjan, der mir eine Erklärung für meinen Appetit gibt. Schweden, so sagt man anscheinend, hätten für ihre kulinarischen Gelüste zwei Mägen. Meine Folgerung: Ich bin ein Schwede.

Die Fika, also die Kaffeepause mit Leckereien, haben wir in vorhergehenden Beiträgen bereits kennengelernt. Wer mich kennt und schon Beiträge über das Essen gelesen hat, weiss, dass ich Feinem kaum widerstehen kann. Die Fika ist in den wenigen Tagen in Schweden schon ein fixer Tagespunkt geworden.

Schwedens Küche ist aber auch bekannt für Köttbullar (Fleischbällchen) oder Smörgåsbord (ein Buffet mit einer Auswahl an kalten und warmen Gerichten). Köttbullar kennt man in der Schweiz spätestens seit IKEA und stand darum bis jetzt nicht auf meiner Speisekarte. Das Buffet aber sehr wohl. Und das Dessertbuffet tat es mir zwei Tage nacheinander an, was sich leider oberhalb der Hüfte bemerkbar macht. Bei allem Streben nach kulinarischer Disziplin kapituliere ich spätestens vor den feinen süssen Leckereien.

Gut haben wir heute die «Zivilisation» verlassen und sind im schwedischen Urwald – im Tiveden Nationalpark – gelandet. Marian und Arjan haben hier in den Jahren 2013–2019 eine Ferienbungalowsiedlung aufgebaut. Unser Bungalow ist genial geeignet für Rollstuhlfahrer. Noch genialer sind aber die Kochkünste von Marian. Das Abendessen: zur Vorspeise geräucherter Lachs auf roter Beete (Randen), zur Hauptspeise Elchgulasch mit Preiselbeersauce, Kartoffelschnitze und Kabis/Rüebli-Salat mit Apfelstückchen und zum Dessert selbstgebackener Schokoladekuchen mit Mokkaglasur. Und das in perfekter Menge. Gut genährt, aber nicht zu viel gegessen.

Ja, das Reisen ist für mich immer auch eine kulinarische Expedition. Es sind alle die Gerüche, die verwendeten Zutaten und die Art des Kochens, die mich an viele schöne Orte auf der Welt zurückerinnern lassen. Ob komplexe Küche in New York, eine Hinterhofküche auf den Kapverden oder nun die einfache Spitzenküche in Tived, alles hatte seinen Charme und erfreute den Gaumen.

Ich werde sie nach Hause schleppen, die Zusatzpfunde auf den Rippen. Vor allem aber die Erinnerungen an die feine schwedische Küche.

More to come. Stay tuned!

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2 thoughts on “Bin ich ein Schwede?

  1. Hallo „alter Schwede“ 😀 …beim Lesen dieser Geschichte und Betrachten des Bildes kann ich deinen/euren Hochgenuss gut mitfühlen. RESPEKT und Danke für eure Einblicke! Wir, Claudia und ich bleiben „Tuned“ to Blog!

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