Rückflug wird grösste Herausforderung

Unsere ursprünglich geplante Kanada-Reise sollte uns von Vancouver am Pazifik nach Halifax am Atlantik führen. Quer durch Kanada mit dem Zug. Entsprechende Angebote prüften wir. Sehr schnell zeigte sich aber, dass diese Strecke für einen Rollstuhlfahrer im Zug (fast) nicht machbar ist. Von Jasper bis Toronto wäre ich drei Tage und Nächte am Stück in die Schlafkabine verbannt gewesen. Wie man bei dem Geruckel und den Schlägen auf der Strecke hätte schlafen sollen, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Da die ganze Durchquerung Kanadas im Zug ausser Rang und Traktanden fiel, kamen verschiedene Transportmittel zur Diskussion. Zug, Auto, Flugzeug, Auto.

Vancouver als Ausgangspunkt und Halifax als Zielort waren gesetzt. Im April wurden die Flüge von Zürich nonstop nach Vancouver und Halifax via Toronto bei Swiss gebucht. Die Durchführung der Flüge sollte durch Air Canada erfolgen. Anfang Juni erfolgte die Reservierung des Zuges von Vancouver nach Jasper. Im September standen die Hotels in Vancouver, Victoria und Jasper fest. Das Auto in Jasper war gemietet und der Flug von Calgary nach Toronto gebucht. Um die restlichen Hotels und das Auto in Toronto wollten wir uns nach Ankunft in Kanada kümmern. Wie bekannt, kam es anders. Vorausplanen wurde schwieriger, mangels (Auto-) Flexibilität verringerte sich die Auswahl für Rollstuhlfahrer geeigneter Unterkünfte massiv. Und je östlicher uns unsere Reise führte, desto schwieriger wurde es. Okay, Zimmer für 1’000 Franken die Nacht wären verfügbar gewesen. Aber damit wäre das Reisebudget massivst überschritten worden.

Heute, auf der Zugfahrt von Kingston nach Montreal steht der Rest unserer Reise. Drei Nächte werden wir in Montreal verbringen, gefolgt von drei Übernachtungen in Ottawa und einer Übernachtung nochmals in Toronto. Gereist wird mit der Bahn. Soweit alles klar und ohne absehbare Probleme.

Eigentlich. Wäre da nur nicht noch der nicht benötigte Flug von Halifax nach Toronto. Die Buchung lautet Halifax via Toronto nach Zürich. In beiden Flugzeugen haben wir unsere Plätze. Kein Grund für Aufregung. Aber da macht man die Rechnung ohne den Wirt, respektive ohne die Fluggesellschaften. Wird ein Zubringerflug nicht angetreten, verfällt der Anspruch auf den Folgeflug. Die Airlines nennen das „no show“. Damit nun der Hauptflug gültig bleibt, habe ich der Swiss eine E-Mail mit unserem Anliegen geschrieben. Fünf (!) Tage später folgt eine Antwort, man solle sich mit den Kollegen in Kanada in Verbindung setzen. Also rufe ich die mitgeteilte Nummer an. Der Kanadier versteht unser Anliegen nicht, ebensowenig die Buchungsreferenz TLERM7. Ich soll es buchstabieren. T wie Toronto, L wie London, E wie Edmonton. Er versteht immer noch nicht. Knapp erinnere ich mich ans Fliegeralphabet: Tango-Lima-Echo-Romeo-Mike-Seven. Nun hat er verstanden und sagt: Das ist ein von Air Canada durchgeführter Flug, dafür sind wir nicht zuständig. Bevor ich etwas sagen kann, hat er mich aus der Leitung geworfen…

Und so bleibt die Frage offen, ob wir am 27. Oktober wieder in der Schweiz landen werden, ohne einen neuen (teuren) Flug buchen zu müssen. Wir hätten dann vier Plätze im Flieger. Bekämen wir dann auch viermal die Verpflegung?

More to come – stay tuned!

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