Einkaufsbummel in Kingston

Eigentlich hätte ich genügend warme Kleidung eingepackt, sprich dicke Pullis und einen Fleece- Mantel. Doch mit Gips hat das Kleiderschichten seine Grenzen. Der Arm findet in den letzten zwei von fünf Ärmeln einfach keinen Platz mehr oder der Gips wird schmerzhaft gegen meine Verletzung gedrückt. Die Idee, wie der Kälte zu trotzen ist, kommt von Christoph: eine Daunenjacke anschaffen. Die gibt warm und das Anziehen wird viel einfacher. Gesagt, getan, oder besser wir machen uns dafür auf den Weg.

Kingston hat eine Einkaufsstrasse, die Princess-Street. Hier findet sich alles, was das Herz begehrt: Papeterien, Accessoires für die Wohnung, Männerunterwäsche, Coiffeursalons, Nailstudios, Warenhäuser, Apotheken, Pizzerien, Sushi-Läden, Antiquariate und Kleidergeschäfte für Gross und Klein. Alle diese Geschäfte sind in altem, englischem Stil gebaut und vermitteln einem das Gefühl, in Notting Hill gelandet zu sein.

Wir entdecken auf unserem Bummel eine Bäckerei mit integriertem Café. Beim Eingang steht das Gestell mit frischem Brot, daneben hat man Einblick in die riesige Backstube. Weiter gehts an Gestellen mit Süssgebäck und Käse vorbei, eine Rampe hinauf ins Café. Die Tische stehen eng, darauf liegen Stoffservietten aus unterschiedlichsten Stoffresten genäht. Die Wände sind hellgelb gestrichen, die Friese hellgrün, was dem Lokal eine frische heimelige Atmosphäre gibt. Wir fühlen uns hier wunderbar aufgehoben.

Frisch gestärkt machen wir uns weiter auf die Suche nach einer warmen Jacke für mich. Erstes Geschäft: die billigste kostet 298$, die teuerste 878$, was mein Budget definitiv sprengt. Im nächsten Geschäft sind die Jacken entweder modisch zu kurz und weit geschnitten oder ich versinke in einem Mantel wie in einem Zelt. Das dritte hat Hochglanz-Jacken, in denen ich mich fast spiegeln kann oder auch wieder fast 300$ teure Daunenjacken.

Da unser Bus zur Train Station bald fährt, verschieben wir den Jackenkauf. Vielleicht werden wir in Montreal fündig.

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