Pilze auf Eis

Weisse Wattebäusche wirbeln um den eleganten Flügel unseres Flugzeugs. Wir sind in ein Wolkenmeer gehüllt, nur ab und zu wird der schmale blaue Streifen eines Horizontes sichtbar. Hier oben verschwindet das Gefühl für Zeit und Raum. Wir fliegen der Zeit davon. Wir fliegen nach Westen — dem neuen Tag entgegen.

Der blaue Streifen wird breiter, die Wolken werden zu lichtem Nebel, zu Fetzen und plötzlich ist alles klar.

Ich bin in einer Zauberwelt gefangen. Unter mir liegen riesige Pilze. Weiss, rosa, braun. Pilze, als seien sie für Riesen gewachsen. Sie liegen in ihrer urgewaltigen Schönheit da. Unverrückbar, gefangen im ewigen Eis. Ihre Gestalten werden von der Morgensonne belebt, durch das Spiel von Licht und Schatten. 

Eine unwirkliche Welt, unberührt und scheinbar unbelebt. Für wen ist sie bestimmt? Für kurze Zeit für uns, die wir ob diesem Wunder der Natur staunen dürfen. Für kurze Zeit, da uns unser Flugzeug weiterbringt, immer weiter nach Westen unserem Ziel Vancouver entgegen.

This entry was posted in Reisen.