Von Banff nach Revelstoke und Kamloops

Banff ist eine Kleinstadt, die am Rande der Rocky Mountains liegt. Durch ihre Lage nahe bei den Bergen und auf 1399 Metern über Meer, durch den sie umgebenden Banff National Park, die heissen Thermalquellen, Wasserfälle und zwei Seen in der Nähe, ist Banff ein beliebter Tourismusort geworden. Die Stadt hat für uns aber durchaus Charme: die Häuser aus der Viktorianischen Zeit, eine der ältesten Kirchen Kanadas aus dem 19. Jahrhundert, die schönen Parkanlagen und Uferwege dem Bow River entlang bieten eindrückliche Sehenswürdigkeiten, die einen die unzähligen Souveniershops und die vielen Touristen übersehen lassen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit haben wir ausfindig gemacht. Züge, Lokomotiven und Bahnhöfe haben viel Anziehungskraft auf Christoph. So ziehen wir nach unserem schon fast traditionellen Tim Hortens-Frühstück Richtung Bahnhof los. Hier im Bahnhofsinneren fühlt man sich gleich um die zwei Jahrhunderte in der Bahngeschichte zurückversetzt. Das Interieur, die alten Fotos an allen Wänden, die alten Werbeplakate, wir wähnen uns auf einer Zeitreise.

Am nächsten Tag brechen wir Richtung Revelstoke auf, einem Zwischenstopp, der mit einem Eisenbahnmuseum und der Ghost Town interessant zu werden verspricht.

Auf der langen Autofahrt kommen wir am Lake Louise vorbei. Er ist am Fuss eines Gletschers und von Bergen umgeben sehr schön gelegen, doch von Touristen und Gästen des monumentalen Fairmont Hotels überlaufen und lädt wenig zum Verweilen ein. Die bewaldeten Hügel des gegenüberliegenden Tales sind mit Schneisen der legendären Skipisten überzogen. Die Natur zahlt ihre Tribute an die modernen Bedürfnisse der Menschen und des Skisports.

Wir sind froh, wieder in Ruhe unterwegs zu sein, über den Trans Canada Highway 1 East, durch die etwas weniger hohen Berge und Hügel, Flüssen und Seen entlang bis wir gegen Abend in unserer nächsten Übernachtungsstadt Revelstoke ankommen.

Revelstoke ist eine kleine Stadt mit einer grossen Geschichte. Sie war im 19. Jahrhundert erst ein wichtiger Standort und Lagerplatz für die Trapper und ihren Fellhandel, später Versorgungsort für die Bergleute, die hier nach Edelsteinen suchten. Auch während der Bauzeit der Canadian Pacific Railway (1880-er Jahre) wuchs die Stadt und erlangte Bedeutung.

Nach dem Besuch im Railway Museum machen wir uns auf den Weg die Revelstokes Down Town zu entdecken. Eine Kirche aus der Pionierzeit, ein paar wenige Häuser im viktorianischen Stil, viele im kleinstädtischen Stil: schmal, zweistöckig mit Veranda, ein Sportplatz, das Gerichtsgebäude, das nachts beleuchtet wird und die Stadtverwaltung – that’s it!

Am nächsten Morgen geht die Fahrt Richtung Kamloops weiter. Unterwegs besuchen wir die Ghost Town, ein Freiluftmuseum. Die Stunden vergehen wie im Flug und nach einem späten Mittagessen um 16 Uhr fahren wir wieder los. Die Gegend verändert sich nun stark: die Berge werden zu Hügeln, die weiten Ebenen werden von Farmern bewirtschaftet, überall lesen wir Hinweise auf die Wine Route oder auf einzelne Winerys. Dazwischen sehen wir ab und zu den Fraser River, der hier zu einem sehr breiten Fluss angewachsen ist und als Transportweg für unzählige Tonnen Baumstämme dient.

In der Dämmerung erreichen wir Kamloops. Wir werden mit dem Besuch unserer letztjährigen Helferin hier in Kamloops (siehe Mr. Ed am Ende) überrascht und verbringen mit ihr zwei wunderschöne Stunden. Wir haben eine kanadische Freundin gewonnen.